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FIP

Krankheiten
Wichtig! FIP ist heilbar!

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)

Was ist FIP?
FIP ist die Abkürzung für „Feline Infektiöse Peritonitis“ (Infektiöse Bauchfellentzündung). Sie ist eine weltweit unter allen Feliden, also Katzen, verbreitete Viruserkrankung, die bis zur Veröffentlichung der Studie von Dr. Niels Pedersen unheilbar und einmal ausgebrochen immer tödlich war.

Welche Arten von FIP gibt es?
Früher nahm man an, dass die FIP in eine feuchte (exsudative) und in eine trockene (granulomatöse) Form unterschieden wird. Nach neuesten Studien weiss man, dass immer eine Mischform vorliegt und FIP lediglich mehr feucht oder mehr trocken ausgeprägt sein kann.
Die klinischen Symptome einer FIP-Erkrankung variieren sehr stark, abhängig davon welche Organe hauptsächlich betroffen sind. Vor allem Darm, Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Augen und zentrales Nervensystem sind häufig Ziel der Infektion. In ihnen wird eine Entzündung von Gefässen und Organhäuten ausgelöst, die zu erheblichen Organschäden und Flüssigkeitsabsonderungen führt.
Die Organe versagen und es kommt zu Fieber, welches medikamentell kaum therapierbar ist, und veränderten Blutwerten der betroffenen Organe. Erkrankte Katzen hören auf zu fressen, sind apathisch, sehen ungepflegt aus und nehmen ab. Bei sehr vielen kommt es zu Ergüssen vorwiegend in Bauch- oder Brustraum, was zu einem vergrösserten Bauchumfang führen kann.
Zu möglichen weiteren Symptomen gehören Gelbsucht, Durchfall, Erbrechen, Augenentzündungen, Atemnot und neurologische Symptome.

Ist FIP heilbar?
Ja, FIP ist jetzt heilbar. Im Februar 2019 veröffentlichte Prof. Dr. Pedersen von der UC Davis in Kalifornien die Studie „Efficacy and safety of the nucleoside analog GS-441524 for treatment of cats with naturally occurring feline infectious peritonitis“.
Seit Veröffentlichung der Studie konnten weltweit schon zehntausende Katzen gerettet werden, Tendenz steigend. Allein im deutschsprachigen Raum sind es mehrere Tausend Katzen, die die Therapie seit 2019 erfolgreich durchlaufen haben und wieder gesund sind.
Da der Wirkstoff GS-441524 derzeit offiziell nur für Forschungszwecke zugelassen ist, besorgen sich Besitzer das Medikament selbst und behandeln mindestens 12 Wochen lang. Tierärzte begleiten die Therapie mit den notwendigen Kontrolluntersuchungen.

Was ist GS-441524
GS-441524 ist der Wirkstoff, der Katzen von FIP heilt. Es ist ein RNA-Inhibitor (RTI). Das sind Arzneistoffe, die zur antiviralen Behandlung eingesetzt werden und die das Enzym Reverse Transkriptase (nukleosidische RTI) hemmen, indem sie als falsche Bausteine in die DNS eingebaut werden und somit zum Abbruch der Replikation führen. Oftmals findet man diese Wirkstoffe bei viralen Erkrankungen.

Was tun, wenn die Diagnose FIP vorliegt?
Warten Sie nicht lange, wenden Sie sich umgehend an eine Organisation oder Gruppe, die Ihnen Heilmöglichkeiten von FIP aufzeigt und Sie dabei unterstützt. Es gibt solche Gruppen in Facebook oder im Internet (z.B. www.fipkatzen.ch). Es ist ganz wichtig, dass Sie SOFORT mit der Therapie beginnen. Die Organisationen/Gruppen bieten Ihnen sofortige Hilfe an.

(Quelle: FIPKatzen.ch)


FIP aus eigener Erfahrung

Loki lebt!
Ich habe selber drei Katzen mit FIP erfolgreich behandelt. Eines Tages lag Loki nur noch faul rum und wollte nicht richtig fressen. Als dann aber auch sein Bauch immer dicker wurde und sich mit Flüssigkeit füllte, war für mich klar - FIP. Ich brachte ich ihn zum Tierarzt. Ein Bluttest zeigte die bittere Diagnose nasse FIP. Er war noch nicht mal ein Jahr alt und viel zu jung zum Sterben. Ich habe einen Ausweg gesucht und bin in Facebook auf eine Gruppe gestossen, die mir sofortige Hilfe zusagte. Ich meldete mich dort und bekam innert weniger Stunden ein Starterpaket, mit dem ich Loki behandeln konnte. Es war ein langer Weg, Loki bekam 84 Tage lang jeden Abend eine Spritze und musste regelmässig Blutuntersuchungen über sich ergehenlassen. In dieser Gruppe bekam ich auch fachmännische Ratschläge von einer Tierärztin, die sich dafür einsetzt, dass die Heilungschancen von FIP bekannt werden. Es sollen nicht noch mehr Katzen eingeschläfert werden, denn es besteht eine Heilungsmöglichkeit.

Schon nach wenigen Tagen verbesserte sich Lokis Zustand. Und nach ein paaar Monaten war es geschafft. Loki hatte die Krankheit überwunden. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte über Katzen, die es geschafft haben. Schade ist nur, dass GS-441524 in der Schweiz noch nicht zugelassen ist und bis jetzt nur an Studien angewandt werden darf. ABER! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Loki und ich haben ihn gefunden. Es geht ihm heute auszgezeichnet.

Auch die weisse Jinju lebt!

Sie war noch so klein und zierlich, eigentlich ein Traumbüsi, das sich meine Tochter ausgesucht hatte. Doch leider dauerte die erste Freude nicht lange. Schon nach wenigen Wochen verlor die Weisse ihren Lebensmut, lag nur noch faul in einer Ecke und verweigerte auch das Futter. Als sie dann auch noch ein dickes Bäuchlein bekam, brachten wir sie zum Tierarzt. Diagnose: nasse FIP -. welch Schock! Wir wandten uns sofort an eine FIP-Gruppe und bekamen auch hier innert weniger Stunden Hilfe. Jinju wurde anfänglich mit Spritzen behandelt, danach wechselten wir auf Tabletten. Für viele Besitzer ist es einfacher, Tabletten zu geben statt zu spritzen.

Nun hat sie ihre Krankheit überwunden. Aus dem traurigen, kranken Kätzchen ist jetzt eine schöne Katze geworden, die uns dankbar ist, dass wir ihr das Leben gerettet haben.
Danke

An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mithelfen, FIP-kranke Katzen zu heilen und die Besitzer fachmännisch zu beraten. Ich habe gestaunt, wie schnell man in der Gruppe aufgenommen und unterstützt wird.
Es ist wirklich wichtig, dass  überall bekannt wird, dass FIP heilbar ist. Bis vor wenigen Jahren war FIP das Todesurteil für diese Tiere. Helft mit, dass nicht unnötig Katzen eingeschläfert werden, obwohl es nun eine Heilungschance gibt.
Zeus und Zelindo

Ich bekam eines Tages eine Nachricht von einer total aufgelösten Kundin, deren Katze anscheinend totkrank war. Zelindo war in der Tierklinik, wo man festgestellt hatte, dass er vermutlich eine Hirnerkrankung hatte (Ataxie), die man nicht mehr weiter behandeln konnte. Er konnte kaum mehr laufen, schwankte von rechts nach links. Der Kater durfte über das Wochenende nach Hause, es sollte sein letztes sein, denn der Termin zur Euthanasie am Montag stand schon fest.
Ich fuhr umgehend zur Wohnung, wo Zelindo und sein Bruder wohnten. Tatsächlich konnte der Kater kaum mehr gehen, es war schrecklich anzuschauen. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es sich nicht um reine Ataxie handelte. Ich habe sie gefragt, ob man ihn auf FIP getestet habe. Sie war total erstaunt, dass ich davon sprach, dass es FIP sein könnte und diese Krankheit oftmals heilbar war. Man musste sie nur rechtzeitig erkennen und behandeln. Leider waren hier schon viele Tage vergangen ohne dass man FIP in Betracht gezogen hatte. Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer war mir - es musste FIP sein. Ich habe über die FIP-Gruppe ein Starterpaket beantragt und sofort mit der Therapie begonnen.
Der Termin zur Euthanasie wurde abgesagt, dafür die FIP-Therapie weiter vorangetrieben. Schon nach wenigen Tagen konnte Zelindo besser gehen. Das Schwanken hatte nachgelassen. Es war erstaunlich, wie schnell er auf das Medikament angesprochen hatte. Tatsächlich hat es sich gezeigt, dass meine Vermutung richtig war. Die Tests zeigten deutlich, dass Zelindo FIP hatte.

In der Zwischenzeit sind viele Monate vergangen. Zeus und Zelindo sind noch immer ein glückliches Bruderpaar. Sie toben zusammene durch die Wohnung und geniessen das Leben. Nichts deutet mehr darauf hin, dass Zelindo kurz vor dem Abgrund stand. Er ist geheilt.
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